Josef Albers / Hans Nathan Feibusch / Arnold Fiedler / Franz Frank / Teo Gebürsch / George Grosz / Alfred Hanf / Otto Hermann / Georg Paul Heyduck / Eric Isenburger / Hella Jacobs / César Klein / Else Lasker-Schüler / Ludwig Meidner / Georg Meistermann / Otto Nagel / Valentin Nagel / Otto Pankok / Carl Rabus / Hubert Rüther / Erna Schmidt-Caroll / Wilhelm Schnarrenberger / Horst Strempel / Oskar Zügel
Im Frühjahr 2012 wird das Museum der verfolgten Künste aus Solingen zu Gast im Museum Montanelli in Prag sein.
Das Museum der verfolgten Künste ist eine in Europa einzigartige und hoch gelobte Institution. Es verbindet Literatur mit bildender Kunst, bezieht sich auf beide Totalitarismen des vergangenen Jahrhunderts, zeigt Kunst derjenigen, die Widerstand geleistet haben gegen Nationalsozialismus und Kommunismus.
Im Mittelpunkt der Ausstellung „Dreams and Nightmares“ steht die Künstlerin Else Lasker-Schüler. Von ihr ist aus den 1920er Jahren die Aussage überliefert: „Manchmal habe ich Sehnsucht nach Prag“. Sie musste nach 1933 vor den Nationalsozialisten aus Deutschenland fliehen und starb 1945 vereinsamt in Jerusalem.
Zeichnungen und Collagen von Else Lasker-Schüller, die jüngst in Berlin im Hamburger Bahnhof, dem Museum für Gegenwartskunst gefeiert wurden, bilden den größten Abschnitt der Ausstellung. Eine Auswahl hochrangiger Kunstwerke stellen das Solinger Museum darüber hinaus exemplarisch vor.
Die Ausstellung „Dreams and Nightmares“ wird gefördert vom Deutsch-Tschechischen Zukunftsfonds.
Das Museum Montanelli hat aus der Sammlung des Kunstmuseums Solingen in Deutschland die Ausstellung
Dreams and Nightmares konzipiert. Einzigartige Kunstwerke von einer atemberaubenden Expressivität und verstöhrenden Schönheit, die Kunst der Katastrophe des 20. Jahrhunderts. Die Ausstellung wird in den Räumen des MuMo vom 1. März bis 22. Mai präsentiert. Geschaffen von Künstlern in der ersten Hälfte des letzten Jahrhunderts in Mitteleuropa, die sich gegen Unrecht, Diktatur und Intoleranz mit Leben und Werk stellten. Sie werden nun erstmals in einem Prager Museum vorgestellt. Die Kunstwerke sind positiv und negativ in ihrer Anmut. Sie verkörpern Dreams and Nightmares: Auf der einen Seite zeigen sie den Traum, den Kampf des Humanismuses und auf der anderen Seite den Alptraum, die Gefahren von Terrorismus, Diktatur, Krieg und Gewalt.
Politische Diktaturen haben mit dazu beigetragen, dass die Kunst der letzten hundert Jahre vollkommen aus der Bahn geworfen wurde. Zwischen 1933 und 1945 übte das nationalsozialistische Regime in Deutschland und ab 1938 auch in der Tschechischen Republik seine menschenverachtende Herrschaft aus. Der Terror der Nationalsozialisten und 10 Jahre später der Kommunisten führte zu Arbeitsverbot und Inhaftierung, trieben die Künstler – vor allem wenn es sich um rassisch Verfolgte und politisch Andersdenkende handelte – in die Flucht oder in den Tod. Rund 20.000 Kunstwerke wurden zwischen 1933 und 1945 in Museen und Ateliers beschlagnahmt oder vernichtet. Trotzdem leisteten Künstler Widerstand. Im Museum Montanelli können in der Ausstellung Dreams and Nightmares die Kunstwerke und Lebensschicksale der Andersdenkenden und Mutigen, die gegen Nationalsozialismus und Kommunismus kämpften, wiederentdeckt werden.
Das „Zentrum der verfolgten Künste Solingen“ wurde im Jahr 2008 mit der Ausstellung „Himmel und Hölle zwis- chen 1918 und 1989“ ins Leben gerufen. Die Ausstellung und das Museum wurden hoch gelobt und von der Presse als eines der wichtigsten Museen Deutschlands gefeiert. Das Museum ist eine in Europa einzigartige Institution. Es verbindet Literatur mit bildender Kunst und bezieht sich auf beide Totalitarismen des vergangenen Jahrhunderts. Die Kunst-Sammlungen des Solinger Museums, die die Exponate stellen, sind: die Bürgerstiftung für verfemte Künste mit der Sammlung Gerhard Schneider, die Literatur- und Bildersammlung der Else Lasker-Schüler Gesellschaft.
Das Museum Montanelli hat schon im Jahr 2011 mit der ebenfalls vom Deutsch-Tschechischen Zukunftsfonds unterstützten Ausstellung „Maria Maria“ gezeigt, wie man mit Kunst Brücken zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Tschechischen Republik bauen kann. Die Ausstellung Dreams and Nightmares setzt diese Thematik programmatisch fort.
Ausstellungseröffnung im Museum Montanelli: 29. Februar 2012, 19:00 Uhr.
Dauer der Ausstellung: 1. März bis 22. Mai 2012
Leihgaben aus dem
Museum der verfolgten Künste,
Kunstmuseum Solingen GmbH
Wuppertaler Str. 160, 42653 Solingen
Tel. +49212 258 140
Geschäftsführung: Dr. Rolf Jessewitsch