Projekt „Mythos Europa“
Woher wir kommen – Wohin wir gehen
Die Projektidee
Europa ist viel mehr als die Summe der Nationalstaaten, denn es hat eine gemeinsame Geschichte, eine gemeinsame Kulturgeschichte. Wo liegen die Wurzeln und welche Pfade führen in die heutige Zeit und in den heutigen Diskurs? Dazu liefert das Projekt ‚Mythos Europa’ eine Plattform. Mit den Mitteln der gegenständlichen Malerei werden Geschichten aus der Mythologie der „Europa“ erzählt und wie wir diese Bilder wahrnehmen. Es geht um den inneren Zustand des Kontinents und welches Bild Europa nach außen vermittelt. Die Ausstellungstournee durch europäische Städte mit 40 großformatigen Werken der Malerin ANTOINETTE soll den Kern einer Veranstaltungsreihe bilden, in deren Rahmenprogramm über das Gestern, das Heute und das Morgen Europas nachgedacht und diskutiert wird.
Die „gestaltete Figur“ in der bildenden Kunst ist in Europa über alle Jahrhunderte ein Transportmittel wichtiger Überlebensbotschaften gewesen. Dabei wurde sie immer wieder neu, individuell und zeitbezogen interpretiert. Europa besitzt wundervolle Zeugnisse seiner kulturellen Leistungen. Zeichen von großartiger Schönheit, die aus tiefer Verzweiflung und großem Schmerz geboren worden sind. Bildhauer, Maler und Architekten haben den Gegenständen, den Häusern, Palästen und Gärten, den Skulpturen und Bildern eine Prägung gegeben, an deren Formsprache sich bis heute weltweit das suchende Maß für Schönheit orientiert. Das ist auch das Ergebnis großer, jahrhundertealter Auseinandersetzungen, von vielen Kriegen, Machtkämpfen und Ausbeutung. Auch sie haben die andere, die schöne Seite Europas erschaffen. Durch Überfluss und Reichtum hat sich eine großartige Kultur- und Kunstlandschaft entwickelt, viele Spuren dieses Ringens um wahrhaftige Kunst sind sichtbar hinterlassen, Spuren, die tief in unserem kollektiven Bewusstsein verankert sind.
Auf diesem gemeinsamen Weg der kulturellen Entwicklung haben wir, aller kriegerischer Auseinandersetzung zum Trotz, die Schönheit, die Liebe, die Achtsamkeit und den Frieden entdeckt.
Die Malerin ANTOINETTE assoziiert in ihren Bildern. ‚Lasse ich mich von diesen subjektiven Bildern berühren? Was finde ich schön? Wie wichtig ist Tiefgründigkeit dabei? Kann ich unsere geschichtliche Vergangenheit aushalten? Kann ich die Fehler der Gegenwart ertragen? Wie gehe ich mit negativen Empfindungen wie Entsetzen, Ärger, Ekel und Wut um? Kann ich auf eine Zukunft hinleben, die Angst macht, weil sie nur unzureichend vorbereitet werden kann? Kann ich eine Kunst ertragen, die sich zu einem Instrument machen will, diesen Fragen nachzugehen?
Europa steht, wie schon so oft in seiner Geschichte, an einem Scheideweg. Es wird, wenn es wie eine zerstrittene Großfamilie auseinanderfällt, leichte Beute globaler Interessen werden. Es kann aber auch gestärkt aus dem Prozess der Besinnung auf die eigenen Wurzeln und Stärken als einflussreiche und geeinte Kraft hervorgehen.