Das inzwischen dritte Gemeinschaftsprojekt vom Museum Montanelli und der Bürgerbewegung ABCD, das sich mit spontanem künstlerischem Schaffen beschäftigt, konzentriert sich auf zeitgenössische japanische Art Brut. Die Werke der Künstler, die in der MuMo-Ausstellung vertreten sein werden, wurden in den letzten Jahren mit großem Erfolg in der Collection de l’art brut in Lausanne (Schweiz) und anschließend im Pariser Museum Halle Saint Pierre ausgestellt.
Unsere Ausstellung in Prag stellt das Schaffen von ca. 30 außergewöhnlich talentierten Künstlern vor, die oft im Rahmen spezieller Ateliers für psychisch gestörte oder geistig behinderte Künstler arbeiten. Die repräsentative Auswahl von ca. 100 Zeichnungen, Malereien, Plastiken und Textilarbeiten weist die einzigartige Ästhetik auf, die für die japanische Kultur so charakteristisch ist. Das Zeichensystem, der graphische und farbliche Minimalismus, ein Gespür für Details, aber auch Spuren der aktuellen Pop-Kultur spiegeln sich darin wieder. Diese traditionellen Modelle transformiert jeder der Künstler in seine einzigartige, persönliche künstlerische Sprache und schafft so intime Aufzeichnungen der eigenen geistigen Wirbelstürme.
Jean Dubuffet definierte Art Brut als „künstlerische Produkte aller Art – Zeichnungen, Gemälde, Stickereien, modellierte oder gemeißelte Plastiken usw. –, die eine Spontaneität und eine große künstlerische Vorstellungskraft aufweisen und die sich möglichst wenig der heute üblichen Kunst und Kunstvorlagen unterordnen. Art-Brut-Künstler sind unbekannte Personen, völlig von der Welt professioneller Künstler abgeschnitten. (…) Wir werden Zeugen einer völlig reinen, rohen künstlerischen Tätigkeit, die in ihrem Ganzen oder in ihren einzelnen Phasen ausschließlich vom Autor und seinen eigenen Beweggründen ausgeht.“