Die Ausstellung stellt das Werk von zwei heute bereits weltbekannten tschechischen Art-Brut-Künstlern – Anna Zemánková (1908–1986) und Luboš Plný (*1961) – gemeinsam mit dem neu entdeckten Künstler František Dymáček (1929–2003) vor. Die Auswahl der Kunstwerke zielt auf die Reflexion der Körperlichkeit in ihrem künstlerischen Schaffen und die formellen und inhaltlichen Parallelen, die die Werke aller drei Künstler verbinden.
Die Grundlage für das künstlerische Schaffen von Luboš Plný bilden Experimente am eigenen Körper. Seine anatomischen Selbstporträts stellen geschichtete Schnitte durch den menschlichen Körper oder Röntgen-Einblicke in die inneren Organe dar. Trotz ihrer Exaktheit und Rohheit haben seine Zeichnungen auch eine ästhetische und dekorative Ebene, die gerade bei der Konfrontation mit dem Werk von Anna Zemánková hervortritt. Ihre Bilder bezaubernd schöner außerirdischer Blumen und Früchte werden im Gegenteil dazu normalerweise als schmückend und harmonisch angesehen. In diesem Licht zeigen sie jedoch ihre wilde, animalische Seite. Die automatischen Zeichnungen von František Dymáček, in denen der übervolle Raum aus organischen Ornamenten geflochten wird, aus denen die Gesichter von Dämonen schlüpfen, weisen eine Reihe von Gemeinsamkeiten mit den Zeichnungen der Spiritisten auf.
Aus Anlass der Ausstellung erscheinen drei dreisprachige (tschechisch-englisch-deutsche) Kataloge.
Kuratorin: Terezie Zemánková, Ivana Brádková
Die Ausstellung findet im Rahmen des Begleitprogramms PQ+ der Prager Quadriennale für Szenographie und Theaterarchitektur 2011 statt.