In den letzten sechs Jahren wurde Daniel Pešta Werke im Rahmen visueller Projekte anlässlich der letzten Jahrgängen der Biennale di Venezia gezeigt, sowohl in Kollektivausstellungen als auch in einer Einzelausstellung mit dem Titel „Something Is Wrong“ in den industriellen Räumlichkeiten der Galerie Tana Art Space im Jahr 2024.
Diese Arbeiten werden zum ersten Mal in der Tschechischen Republik präsentiert.
Pešta drückt sich wie immer multimedial aus, von Malerei und Aquarell über Objekte, Installationen, Videos bis hin zu Assemblagen, die sich durch die für den Künstler typische existenzielle Dringlichkeit auszeichnen. Im Mittelpunkt seines Interesses stehen psychologische, philosophische, aber auch politische Themen. Die Frage nach der Zukunft gewinnt in seinem Schaffen zunehmend an Bedeutung, da neueTechnologien und Informatik der Menschheit eine nie dagewesene Macht verliehen haben.
Wir befinden uns an einem Scheideweg, sind in einer Depression der Unentschlossenheit gefangen, und es liegt an uns, wie die Welt in Zukunft aussehen wird und ob wir eines Tages unsere Menschlichkeit verlieren werden.
Trotz aller Fortschritte brechen demokratische Systeme zusammen, Diktaturen und radikale Bewegungen gewinnen an Stärke.
Wir beschäftigen uns nicht mit der Geschichte, um zu ihrer Wiederholung verdammt zu sein, sondern weil wir vielleicht aus ihr lernen können, wie wir uns von sich ständig wiederholenden Stereotypen befreien können. Die Zeit, in der wir geboren wurden, hat jeden von uns geprägt, und manche Dinge halten wir für unveränderlich. Manchmal vergessen wir, dass die Geschichte nicht nur von Politik, Wirtschaft oder Technologie bestimmt wird, sondern auch von unseren eigenen Meinungen und Überzeugungen, vor allem aber von unserem zivilen Engagement.
Die eisige Vergangenheit unserer Vorfahren erhebt sich aus ihren Gräbern, die Vorstellung, dass sich ihr Schicksal in unserem Leben wiederholen könnte, hält uns im Würgegriff, und die Hoffnung aller führt uns in eine andere Zukunft. Die Menschheit erhebt ihren Blick und schaut hoffnungsvoll auf einen neuen Horizont.
Forscher, Philosophen, Psychologen und Historiker versuchen, auf das Stigma der Vergangenheit hinzuweisen. Bislang jedoch tappen die Menschheit und der Einzelne in starrer Erwartung, zwischen Epidemien, Kriegen und Hungersnöten, gefangen zwischen Hoffnung und Hoffnungslosigkeit.
Von allen Seiten hören wir und wissen, dass das menschliche Leben heilig und einzigartig ist und einen unschätzbaren Wert hat. Die Menschheit toleriert jedoch und sieht tatenlos zu, wie das Recht auf Leben in Echtzeit grob verletzt wird, während wir gleichzeitig in sprachlosem Entsetzen über die Grausamkeit der Menschheit dastehen und uns selbst fragen:
WHY? und WHO? regiert eigentlich unsere Welt?
Ist der „Kult des Menschen” etwa ein höherer Wert als die Instinkte unserer Vorfahren?
Kuratorin: Dadja Altenburg Kohl