Maria Maria 1511/2011

Albrecht Dürer, Teresa Diehl

MuMo Praha 18/2/2011 – 17/7/2011

Albrecht Dürers Mariendarstellungen im Dialog mit zeitgenössischer Kunst.

 

„Maria Maria 1511/2011“ ist das Ergebnis der Zusammenarbeit zwischen dem Museum Montanelli, Prag, und dem Felix-Nussbaum-Haus/Kulturgeschichtliches Museum Osnabrück, das aus seinem Bestand den Kern der Ausstellung, Grafiken von Albrecht Dürer, nach Prag geben wird.

Das Museum Montanelli, ein Haus für zeitgenössische Kunst, ergänzt die 500 Jahre alten Werke Dürers in Prag mit drei zeitgenössischen Kunstinstallationen und Videoprojektionen der im Libanon geborenen und in Miami lebenden Künstlerin Teresa Diehl.

Im Sommer 2011 wird diese Ausstellung dann in Osnabrück zu sehen sein, wo darüber hinaus Arbeiten von Sigalit Landau, die in Venedig auf der Biennale 2011 den Staat Israel vertreten wird, und Ulrike Rosenbach, eine der wichtigsten Künstlerinnen Deutschlands, präsentiert werden.

Die Idee der Ausstellung wird von ihrem Titel verbildlicht: Maria im Jahre 1511 und Maria heute. Albrecht Dürer revolutionierte vor 500 Jahren mittels seines Könnens das Marien- und das Frauenbild in der Kunst. Er schuf einen eigenen Marientypus, an dem sich Künstler in den folgenden Jahrhunderten immer wieder orientierten. Die Auswahl der Werke Dürers soll es dem Besucher ermöglichen, sich jenseits der christlichen Heilsgeschichte die Frage zu stellen, ob Dürers Frauenbild eine zeitlose Relevanz besitzt. Unterstützt wird diese Frage durch aktuelle Kunstwerke, die sich ebenfalls den Themen der Mutterschaft, Fraulichkeit und Erlösung widmen, allerdings losgelöst von ihrer sakralen Dimension. Die zeitgenössische Kunst eröffnet der Ausstellung auch einen weiteren Aspekt: unsere individuelle Erinnerung an die Kindheit, die Sehnsucht nach Geborgenheit und Zärtlichkeit. Sie zeigt, dass die Bilder Dürers aus vielen Perspektiven betrachtet werden können, nicht nur als religiöse Äußerungen – dadurch werden sie zeitlos.

Den umfangreichsten Abschnitt der Ausstellung bildet Dürers Holzschnittfolge „Marienleben“, die 1511 erstmals in Buchform erschienen ist. Der Zyklus folgt der biblischen Geschichte: Geburt Mariens, Tempelgang, Vermählung, Verkündigung, Heimsuchung, Geburt Christi, Anbetung der Könige und zum Abschluss Mariens Tod, ihre Himmelfahrt und Verehrung.

Ein anderer Ausstellungsteil widmet sich dem Thema der Mutterliebe. Zum einen stellt Dürer das körperliche Verhältnis zwischen Mutter und Kind dar, zum anderen zeigt er eine vergeistigte, fast immaterielle Mutter Gottes. Die Mutterliebe ist ein Gesichtspunkt, den Teresa Diehl in der Installation „The Return of Pleasure“ unmittelbar aufgreift. Weder die gänzlich anderen Techniken beider Künstler noch ihre unterschiedliche bildnerische Sprache unterbinden jedoch die tiefe geistige und emotionelle Verwandtschaft ihrer Werke.

Zwei Holzschnitte und ein Kupferstich der Mutter Gottes als Himmelskönigin, zum „Sinnbild der göttlichen Verheißung“, krönen abschließend die Ausstellung.

Von deutscher Seite wird „Maria Maria 1511/2011“ in Prag von Boris Pistorius, dem Oberbürgermeister der Stadt Osnabrück, und Dr. Dietrich H. Hoppenstedt, dem Präsidenten der Stiftung Niedersachsen, eröffnet.

Die Ausstellung wird von der Stiftung Niedersachsen, die die präsentierte Dürergrafik der Konrad Liebmann-Stiftung treuhändisch verwaltet, und dem Deutsch-Tschechischen Zukunftsfonds unterstützt.

Das Goethe-Institut Prag unterstützt die Ausstellung mit einem besonderen Rahmenprogramm. Rundwege in Prag und in Osnabrück führen den interessierten Besucher auf die Spuren unterschiedlicher Marien-Darstellungen über die Zeiten von 1511 bis 2011. Ein Stadtplan hierzu ist im Museum erhältlich. Der Rundgang in Prag ist eine Kooperation mit der Tschechischen Nationalgalerie und dem Kloster Strahov.

Die Ausstellung wird durch ein Programm für Jugendliche, Schulklassen und Studenten ergänzt, das auf der Website des Museums Montanelli zu finden ist.

Die Ausstellung „Maria Maria 1511/2011“ steht unter der Schirmherrschaft der Botschaft der Bundesrepublik Deutschland.

Zur Ausstellung erscheint ein dreisprachiger Katalog (Tschechisch/Deutsch/Englisch).

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    Ein künstlerischer Beruf macht nicht immun gegen brennende oder gebrochene Herzen, insbesondere bei Künstlerinnen, Bildhauerinnen und Malerinnen, die einen festen und souveränen Platz in der Welt der Kunst gefunden haben.

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